Deborah Düring. Pressefoto. Fotograf Ivo Hofste
Ein Gespräch mit Deborah Dühring, GRÜNE-MdB aus Frankfurt
Am 7. Juni 2023 empfing uns Deborah Dühring, GRÜNE Bundestagsabgeordnete aus Frankfurt, in ihrem Wahlkreisbüro zu einem Austausch zum Bedingungslosen Grundeinkommen. Sie war 2019-2021 Sprecherin der GRÜNEN Jugend Hessen, einer Organisation, bei der die Idee des BGEs auf positive Resonanz stößt. So ist sie selbst der Idee gegenüber nicht direkt verschlossen, aber ihre Sympathie dafür reicht nicht aus, um sie als Befürworterin zu bezeichnen, im Gegensatz zu ihrem Parteikollegen, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, MdB aus Offenbach, einer der wichtigsten Vorkämpfer für das BGE in seiner Partei und im Bundestag.
Da sie Sprecherin der GRÜNEN im Parlamentarischen Ausschuß für Internationale Zusammenarbeit ist, berichteten wir von den Film- und Diskussionsabenden, die wir im Rahmen des Entwicklungspolitischen Netzwerks Hessen, wo wir Mitglied sind, zum Thema BGE veranstaltet hatten. Wir thematisierten dort einerseits die Ausbeutung und Zerstörung der Lebensgrundlagen vieler Menschen in den Ländern des Südens durch unser auf grenzenloses Wachstum und Profitorientierung ausgerichtetes Wirtschaftssystem, andererseits die Auswirkungen, die ein bedingungsloser Geldtransfer über einen Zeitraum von zwei Jahren auf eine Dorfgemeinschaft in Uganda hatte. Wir stießen bei ihr auf offene Ohren damit, dass wir eine dringende Abkehr von unserer imperialen Lebensweise brauchen, damit die globale Ungleichheit ein Ende haben kann. Sie konnte nicht verneinen, dass die Einführung eines BGEs in Deutschland vieles in diese Richtung erleichtern würde.
Wir waren uns auch darin einig, dass Deutschland dringend eine Kindergrundsicherung braucht, wie sie die GRÜNE Familienministerin, Lisa Paus, gegen massive Opposition des FDP-Finanzministeriums einzuführen versucht, wobei wir auch darin übereinstimmten, dass diese Kindergrundsicherung nur ein erster Schritt hin zu einer wirklich substantiellen sozialstaatlichen Maßnahme gegen Kinderarmut darstellen kann.
Wir wollen weiter im Gespräch miteinander bleiben und uns gegenseitig in unseren gemeinsamen Anliegen unterstützen.