Gleicher Anteil an der unbezahlten Sorgearbeit für Männer und Frauen.
Bedinglungsloses Grundeinkommen für Alle.
Eine Gruppe Aktivistinnen des Netzwerks Care Revolution in Frankfurt am Main hat zum Internationalen Frauentag eine “Schürzenaktion” durchgeführt. Vier Männerstatuen wurden mit Schürzen bekleidet, die die Aufschrift trugen: “Wir Männer fordern: Gleichen Anteil an der unbezahlten Sorgearbeit. Bedingungsloses Grundeinkommen für Alle, um diese Arbeit leisten zu können”.
Mit der Aktion wollen wir auf die Bedeutung der unischtbaren Arbeit hingeweisen, die zum überwiegenden Teil von Frauen, meist unbezahlt, erledigt wird. Diese Tätigkeiten sind unabdingbar und bilden die Grundlage unseres menschlichen Zusammenlebens, denn sie befriedigen die grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse. Trotzdem wird ihnen der Status einer Arbeit verweigert. So entstehen aus dieser Arbeit keinerlei Rentenansprüche, was diejenigen, die viel Lebenszeit damit verbrauchen im Alter oft schmerzlich zu spüren bekommen. [siehe auch hier unseren FLUGI zum Ausdrucken]
Mit der Aktion wollen wir zum internationalen Frauentag darauf hinweisen, dass es in unserer Gesellschaft nicht nur einen Pay-Gap gibt, eine Diskriminierung in der Entlohnung für gleiche Arbeit aufgrund des Geschlechts, sondern auch einen Care-Gap, eine Diskriminierung in der Leistung von größtenteils unbezahlter Sorgearbeit, aufgrund des Geschlechts. Frauen erledigen 80% der Sorgenarbeit. Nur die restlichen 20% werden von Männern geleistet.
Bei den “beschürzten” Männerdenkmälern handelt es sich um Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Heinrich Heine und Beethoven. Sie befinden sich auf dem Goetheplatz und in der Taunusanlage.
Das Netzwerk Care Revolution ist ein bundesweiter Zusammenschluss von über 70 Gruppen und Personen, die in verschiedenen Feldern sozialer Reproduktion – Hausarbeit, Gesundheit, Pflege, Assistenz, Erziehung, Bildung, Wohnen und Sexarbeit – aktiv sind. Gemeinsam ist ihnen der Kampf gegen Lücken in der öffentlichen Daseinsvorsorge, die zu Überforderung und Zeitmangel führen. Langfristig streben wir neue Modelle von Sorge-Beziehungen und eine Care-Ökonomie an, die nicht Profitmaximierung, sondern die Bedürfnisse der Menschen ins Zentrum stellt, und die Sorgearbeiten und Care-Ressourcen nicht nach rassistischen, geschlechtlichen oder klassenbezogenen Strukturierungen verteilt.