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Antwort ZDF-Programmbeschwerde

Am 4.6.24 hatte unser Mitglied Eric über eine Sendung des ZDF mit dem Titel “Am Puls mit Sarah Tacke – Arbeitslos – kein Bock oder keine Chance?” eine förmliche Beschwerde eingereicht (siehe hier).

Am 12.7. erhielt er eine Antwort vom ZDF-Intendanten Dr. Norbert Himmler (hier als pdf). Diese kann man wohl als recht inhaltsarm bezeichnen. Eric hat daher heute, am 7.8., folgende Antwort an den Intendanten geschickt (herzlichen Dank an Dr. Ina Praetorius für die ganze Vorarbeit):

Sehr geehrter Herr Dr. Himmler,
sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Stellungnahme vom 12.7. zu meiner Beschwerde vom 4.6.24.

Offensichtlich herrscht ein Durcheinander bei der Verwendung des Arbeitsbegriffes. Aus meiner Sicht wäre es Ihre Aufgabe als Öffentlich-Rechtliche Medien, da klärend zu wirken.

Auch unbezahlte Arbeit ist (u.a.) auf Erwerb ausgerichtet, da bezahlte Arbeit nur auf der Grundlage unbezahlter Vorleistungen überhaupt stattfinden kann.

Bemühungen, unbezahlte Arbeit als vollwertige wertschöpfende Arbeit anzuerkennen, haben inzwischen die höchste Ebene der Vereinten Nationen erreicht.[1] Wer das ignoriert, ist rückständig und schlecht informiert.

Ich erwarte von Ihnen eine Antwort, die auf meine Argumente Bezug nimmt.

Bitte nehmen Sie auch zu meinem Kritikpunkt Stellung, dass in dem Beitrag unkommentiert Menschen, die nicht machen (wollen), was andere Menschen meinen, das sie machen sollen, mit faulem Obst verglichen wird, das "gesundes Obst" (gehorsame Menschen) anzustecken droht und daher "aussortiert" werden muss. Wie weit ist es von dort zur Verfolgung "Asozialer" durch die Nationalsozialisten?


[1] Im weit gespannten Netz der UN-Organisationen (ILOWHO u.a.) und verwandter NGOs (OxfamMakeMothersMatterCareCan'tWait u.a.) ist der Handlungsbedarf hinsichtlich der unbezahlten Care-Arbeit längst erkannt. Seit der Generalsekretär Antonio Guterres in seiner Nelson Mandela Lecture am 18. Juli 2020 darauf hingewiesen hat, dass die Corona-Pandemie diesen Skandal endgültig sichtbar gemacht hat, verstärken sich die Aktivitäten für eine care-zentrierte Ökonomie und Politik weltweit. So wurde im Jahr 2021 in Mexico City mit Unterstützung der UN und zahlreicher Stiftungen die Global Alliance for Care gegründet, und die Purple Economy (Care Economy+) spielt eine zentrale Rolle in der UN-Initiative New Economies for Sustainable Development (NESD). Auch für die amerikanische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat eine umfassende Care-Agenda für die USA Top-Priorität. Wer solche globale Initiativen ignoriert, ist nicht auf dem neuesten Stand und sollte sich ins Bild setzen.

Mit freundlichen Grüßen
Eric Manneschmidt

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